Winterzeit ist Allergiezeit!?


Mit Herbst und Winter verbindet man Nebel, Nässe und Kälte. Pollen und Heuschnupfen haben damit eher weniger zu tun – oder etwa doch? Niesattacken, Schnupfen und tränende Augen: Wenn die Pollensaison im Frühling startet, kennen Allergiker diese Symptome nur zu gut. Die meisten sind dann wohl froh, wenn sie im Winter erst einmal Ruhe davor haben. Warum Sie sich trotzdem im Herbst und Winter mit Ihrer Allergie beschäftigen sollten, erfahren Sie hier.


Spezifische Immuntherapie

Bei einer Allergie handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich unschädliche Stoffe, sogenannte Allergene. Die Symptome können von leichtem Schnupfen und juckenden Augen bis hin zu Asthma und Schwellungen der Schleimhäute reichen. In einigen Fällen können Allergien sogar lebensbedrohlich sein und einen anaphylaktischen Schock auslösen.

 

Der beste Weg, um beschwerdefrei zu leben, ist, die jeweiligen Allergene zu meiden. Bei einer Pollen- oder Insektengiftallergie kann sich das allerdings als schwierig erweisen.

 

Hier kann eine spezifische Immuntherapie, auch Hypo- oder Desensibilisierung genannt, Linderung bringen. Dabei wird das Immunsystem langsam an den allergieauslösenden Stoff gewöhnt. Voraussetzung für diese Methode ist, dass der Auslöser der Allergie bekannt ist.

 

Das Verfahren ist recht einfach: Dem Allergiker werden kleine Mengen des Allergens verabreicht – anfangs in steigender Dosierung und anschließend über einen längeren Zeitraum in Höchstdosierung. Der Körper entwickelt so langsam eine Toleranz gegenüber dem Allergen und gewöhnt sich an dieses. Das Immunsystem lernt, bei Kontakt mit dem Allergen keine Überreaktion mehr zu zeigen.

 

Die durchschnittliche Behandlungsdauer beträgt jeweils 3 Jahre. Es gibt 2 Therapieformen:

  • Sublinguale Therapie: Verabreichung des Allergens in Tropfen- oder Tablettenform unter die Zunge.
  • Subkutane Therapie: Verabreichung des Allergens durch Injektion („Allergie-Impfung“). Diese wird durch den behandelnden Arzt durchgeführt.

Erfolgsquote

Wie groß der Erfolg der Therapie ist, hängt von einigen Faktoren ab. So zeigt die spezifische Immuntherapie vor allem bei Kindern und Jugendlichen und in den ersten Jahren nach Auftreten einer Allergie meist große Erfolge. Eine Rolle spielt auch die Art des Allergens: Je nach Allergen liegt die Erfolgsrate zwischen 60 und 90 %. Die Therapie gilt als erfolgreich, wenn die Allergiesymptome merkbar abnehmen oder der Betroffene weniger Medikamente gegen seine Allergie einnehmen muss.

 

Im ersten Jahr der Therapie kann es laut Studien bereits zu einer Besserung von Symptomen wie Niesreiz, verstopfter Nase und Augenjucken kommen. Die volle Wirkung wird nach etwa 2 bis 3 Jahren sichtbar und hält durchschnittlich über 10 Jahre an.

Vor dem Heuschnupfen ist nach dem Heuschnupfen

Was hat das alles jetzt mit der kalten Jahreszeit zu tun? Nun, das ist ganz einfach: Wenn Sie an einer Pollenallergie leiden, kann es sinnvoll sein, die Therapie schon jetzt im Herbst bzw. im Winter zu beginnen. So sind Sie bereits auf die Pollensaison vorbereitet und können im Frühling eventuell schon von der Wirkung der Immuntherapie profitieren.

logo

Im Allgemeinen gilt die Regel, die Therapie bei einer Pollenallergie etwa 3 bis 4 Monate vor dem Start des jeweiligen Pollenflugs zu starten. Mit Hinblick auf die milderen Winter der letzten Jahre und dem damit verbundenen früheren Beginn der Allergiesaison, kann es also Sinn machen, die Immuntherapie jetzt zu beginnen. Kontaktieren Sie Ihren Arzt und erkundigen Sie sich, ob ein jetziger Therapiestart für Sie in Frage kommt.

logo

Zusätzliche Dienste

Die gesetzliche Krankenversicherung sieht für die spezifische Immuntherapie keine Erstattung vor. Unsere Zusätzlichen Dienste erstatten Ihnen aber bei beiden Therapieformen 75 % der Impfstoffkosten: 375,00 € pro Behandlungsjahr – insgesamt bis zu 1.125,00 €.

Mehr zum Thema und den Erstattungen finden Sie unter Verwandte Themen.