Welt-Diabetes-Tag


Heute ist Welt-Diabetes-Tag. Am 14. November 1891 wurde Frederick Banting, der Entdecker des Insulins, geboren. Seit über 30 Jahren wird sein Geburtstag zum Anlass genommen, um auf Diabetes aufmerksam zu machen und die Vorbeugung sowie Behandlung dieser Krankheit in den Fokus zu rücken. Schätzungen zufolge leiden weltweit rund 425 Millionen Menschen an dieser Stoffwechselerkrankung.


Was ist eigentlich Insulin?

Insulin ist ein Hormon, welches in der Bauchspeicheldrüse produziert wird und unabdingbar für unseren Stoffwechsel ist.

 

Unser Körper spaltet die Nahrung, die wir zu uns nehmen, in ihre Bestandteile auf, u.a. auch in Glukose (Traubenzucker). Diese aufgespaltenen Moleküle gelangen über die Darmwand ins Blut, um von dort aus in die verschiedenen Körperregionen verteilt und in Energie umgewandelt zu werden. Damit die Glukosemoleküle aus dem Blut in das Innere der Zellen gelangen können, wird Insulin benötigt.

 

Insulin-empfängliche Zellen, zu denen die der Nieren, der Muskeln, der Leber und des Fettgewebes gehören, haben sogenannte Insulinrezeptoren. Mit steigendem Blutzuckerspiegel schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Dieses bindet sich an die Rezeptoren und öffnet die Zellen wie ein Schlüssel. Auf diese Weise schaffen die Glukosemoleküle es ins Zellinnere, wo sie für die Energiegewinnung benötigt werden.

Sind diese Vorgänge jedoch gestört, wie es der Fall bei Diabetes ist, bleiben die Glukosemoleküle im Blut und der Blutzuckerspiegel sinkt nicht mehr ab.

Welche Diabetesformen gibt es?

„Diabetes mellitus“ bedeutet so viel wie „honigsüßer Durchfluss“.

Diabetes mellitus, umgangssprachlich Diabetes oder auch Zuckerkrankheit, ist ein Oberbegriff für häufig vorkommende und unterschiedliche chronische Erkrankungen des Glukosestoffwechsels.

Bei dieser Erkrankung ist die Regulierung des Blutzuckerspiegels gestört und die Glukosekonzentration dauerhaft erhöht. Diabetes ist nicht ansteckend, die Veranlagung für diese Erkrankung kann jedoch vererbt werden.

Ist eine Person von dieser Krankheit betroffen, muss der Blutzuckerspiegel ständig überwacht werden, damit Gefäße und Organe nicht leiden.

Die bekanntesten Formen sind:

 

  • Diabetes Typ 1:

Auch „insulinabhängiger“ Typ genannt. Diese Form entsteht durch einen absoluten Mangel des in der Bauchspeicheldrüse gebildeten Hormons Insulin.
Die Zellen, die für die Insulinbildung zuständig sind, versagen bei der Produktion, und werden durch das eigene Immunsystem zerstört.

Aufgrund des Insulinmangels müssen Menschen mit Diabetes Typ 1 sich Insulin zuführen.

 

  • Diabetes Typ 2:

Diabetes Typ 2 ist die häufigste Form, laut WHO wird sie bei 95 % der Betroffenen diagnostiziert.

Ursache für diese Diabetesform ist eine Insulinresistenz. Die Körperzellen sind weniger empfänglich gegenüber Insulin, wodurch die Wirkung des produzierten Insulins vermindert wird. Die Glukosemoleküle aus dem Blut werden nicht mehr in die Zellen geschleust und der Blutzuckerspiegel steigt an. Diabetes Typ 2 wird häufig durch Übergewicht, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel verursacht.

 

  • Schwangerschaftsdiabetes:

Auch „Gestationsdiabetes“ genannt. Schwangerschaftsdiabetes tritt auf, wenn der Blutzuckerspiegel während der Schwangerschaft bestimmte Werte übertritt, und zählt zu den häufigsten Schwangerschaftskomplikationen.

Durch die hormonellen Veränderungen entwickelt sich eine Insulinresistenz: Die Körperzellen nehmen die Glukosemoleküle aus dem Blut langsamer auf und der Blutzuckerspiegel steigt an. Dies kann Komplikationen bei Mutter und Kind hervorrufen.

Gewöhnlich verschwindet Schwangerschaftsdiabetes nach der Geburt wieder.

Gibt es Maßnahmen zur Vorbeugung?

Mit einem gesunden Lebensstil kann das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, gesenkt werden:

  • Reduzierung von Übergewicht
  • Vermeidung von zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken
  • Gesunde Ernährung mit frischem Obst und Gemüse, Fisch und fettearme Speisen
  • Vermeidung von Rauchen
  • Körperliche Betätigung
  • Ruhe und Ausgeglichenheit
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Welche Erstattungen für Diabetiker vorgesehen sind, welche Bedingungen hierzu erfüllt sein müssen und welche Krankenhäuser anerkannte Diabeteszentren haben, finden Sie unter “Verwandte Themen”.