Stopp! Setzen Sie Grenzen


Grenzen zu setzen bedeutet, gut für sich selbst zu sorgen – und hat nichts mit Egoismus zu tun. Jeder Mensch zieht seine Grenzen anders. Entscheidend ist, bewusst wahrzunehmen, wann etwas zu viel wird, und dann klar zu sagen: Bis hierher – und nicht weiter. Doch das ist manchmal gar nicht so einfach. In unserer News finden Sie Tipps, wie Sie Grenzen besser wahren können.


Wann ziehen Sie Ihre Grenze?

Was als Grenze empfunden wird, ist sehr subjektiv. Wenn jemand sich lustig macht, nimmt der eine das noch als Spaß wahr, der andere fühlt sich bereits angegriffen und zieht eine klare Grenze. Für manche ist es in Ordnung, am freien Tag mehrmals um Hilfe gebeten zu werden – andere sagen nach der ersten Bitte: Es reicht.

Ist es die richtige Grenze?

Es gibt keine richtigen oder falschen Grenzen – wie schon zuvor erwähnt, empfindet sie jeder anders. Es gibt Signale, die darauf hindeuten können, dass Ihre persönliche Grenze erreicht ist:
• Sie fühlen Überforderung, Gereiztheit oder innere Hektik,
• Sie erleben ein Druck- oder Engegefühl im Brustbereich,
• Ihre Konzentration lässt nach,
• Sie sagen Ja, obwohl Sie Nein meinen,
• Sie kämpfen mit Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Verspannungen,
• Sie ziehen sich lieber zurück, sind antriebslos und habe keine Lust auf Unterhaltungen,
• Sie denken, sie müssen die  Angelegenheiten anderer regeln,
• Sie sind unzufrieden, obwohl nach außen „alles passt“.

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Grenzen können verschwimmen oder sich verändern

Mentale und körperliche Belastungen können das Empfinden unserer Grenzen zeitweise verändern. In solchen Phasen reagieren wir empfindlicher, sind schneller gereizt und fühlen uns leichter überfordert. Oft liegt das Problem weniger im Außen, als mehr in unserem Inneren. Schenken Sie solchen Phasen Aufmerksamkeit und holen Sie sich gegebenenfalls Unterstützung. Weitere Informationen finden Sie hier: Psychologie.

Tipps, um Grenzen zu setzen und zu wahren

Kleine Neins: Üben Sie sich zunächst in kleinen Alltagsangelegenheiten. Das stärkt Ihr Selbstbewusstsein und hilft Ihnen, in größeren Situationen schneller und klarer Grenzen zu ziehen.

 

Tauschen Sie sich mit anderen aus: Wenn Sie sich über eine Grenze unsicher sind, fragen Sie Personen aus Ihrem Umfeld, wo in dieser Angelegenheit ihre persönliche Grenze liegen würde. Das eröffnet neue Blickwinkel und kann bei Entscheidungen helfen.

 

Bleiben Sie konsequent: Haben Sie einmal eine Entscheidung getroffen oder eine Grenze gezogen, bleiben Sie dabei – auch wenn zunächst ein schlechtes Gewissen aufkommt. Grenzen wirken nur, wenn sie auch durchgesetzt werden. Und selbst wenn Sie eine Grenze später bereuen, war sie in dem Moment Ausdruck dessen, was Ihr Körper und Ihr Inneres Ihnen signalisiert haben.

 

Grenzen Sie sich ab: Wenn Sie jemandem in höflichem und respektvollem Ton eine Grenze aufgezeigt haben und die Person darauf beleidigt oder ablehnend reagiert, machen Sie sich klar: Das ist nicht Ihre Schuld. Viele Menschen vermeiden Grenzen aus Angst vor Ablehnung – doch wer sich selbst treu bleibt, handelt richtig.

 

Wägen Sie das Pro und Contra ab: Wenn Sie unsicher sind, ob Sie eine Grenze ziehen sollen, schreiben Sie auf, was passieren würde, wenn Sie sie ziehen – und was, wenn nicht. Diese Gegenüberstellung hilft, Klarheit zu gewinnen, besonders dann, wenn Ihr Bauchgefühl verschwommene Richtungen vorgibt.

 

Formulieren Sie Ich-Botschaften statt Schuldzuweisungen: Sagen Sie zum Beispiel: „Ich habe das Gefühl, dass…“ oder „Es entspricht nicht meinen Vorstellungen, dass…“ in einem ruhigen Umgangston – so bleibt das Gespräch respektvoll und lösungsorientiert.

 

Suchen Sie das Gespräch im kleinen Rahmen: Wenn es Ihnen schwerfällt, Ihre Grenzen klar auszudrücken – vor allem in größeren Gruppen – suchen Sie zunächst das persönliche Gespräch zu zweit oder holen Sie sich Unterstützung. Das schafft Sicherheit und Raum für ein offenes Miteinander.

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Denn nur wer seine eigenen Grenzen kennt und respektiert, kann auch anderen mit Klarheit und Wertschätzung begegnen. So entsteht für Ihr Gegenüber ein authentisches, stimmiges Bild davon, wer Sie sind und wofür Sie stehen. Sie leben im Einklang mit Ihren Werten – und zeigen so, wer Sie wirklich sind.