Sind Sie eher ein Morgentyp oder ein Abendtyp?


Manche Menschen finden es einfacher und angenehmer, ihren Tag so früh wie möglich zu beginnen, wogegen dies für andere eine echte Herausforderung sein kann. Das hängt mit dem zirkadianen Rhythmus zusammen, umgangssprachlich auch innere oder biologische Uhr genannt. Es gibt verschiedene Faktoren, die dazu beitragen, dass eine Person eher ein Morgentyp oder ein Abendtyp ist.


Chronotypen: Morgentyp, Abendtyp oder Zwischentyp

Frühaufsteher oder Morgentypen haben kein Problem damit, ihren Tag früh anzufangen. Zu Beginn des Tages sind sie aktiv, genießen einen Spaziergang oder einen Morgenlauf. Am frühen Abend werden sie müde und gehen deshalb früher ins Bett.

 

Bei Nachteulen oder Abendtypen ist es genau umgekehrt. Sie werden später am Tag aktiv, produzieren erst im weiteren Tagesverlauf das Schlafhormon Melatonin und gehen daher zu einer späteren Uhrzeit ins Bett.

 

Neben diesen beiden Typen gibt es außerdem den Zwischentyp. Zu dieser mittleren Kategorie gehören jene Menschen, die sich in beiden Gruppen wohlfühlen und keine extremen Vorlieben haben.

 

Mehrere Studien haben gezeigt, dass es eine genetische Veranlagung dafür gibt, welcher Chronotyp man ist. Dies hängt zum Großteil aber auch mit dem Lebenszyklus zusammen, der für alle Menschen gilt.

 

Im Allgemeinen werden Kinder als Morgentyp geboren. Selbst wenn sie zu später Uhrzeit schlafen gehen, stehen sie am nächsten Morgen früh auf, machen dafür aber tagsüber ein Nickerchen. Mit zunehmendem Alter neigen Jugendliche und junge Erwachsene dann dazu, ein Abendtyp zu werden, bevor sie später im Leben wieder zum Morgentyp zurückkehren.

Im Laufe unseres Lebens vollziehen wir gewöhnlich einen allmählichen Wechsel zwischen Morgentyp und Abendtyp. Es kann zwar auch vorkommen, dass eine Person während ihres gesamten Lebens denselben Chronotypen beibehält. Beim durchschnittlichen Menschen ist allerdings ein Wandel zu beobachten.

 

logo

Sind Sie ein Abendtyp, der jedoch aufgrund seiner Arbeit früh aufstehen und früh produktiv sein muss?

Dann haben wir einige Tipps für Sie, wie Sie Ihren Schlaf-Wach-Rhythmus selbst anpassen können:

  • Stehen Sie morgens stufenweise früher auf. Beginnen Sie mit einer Viertelstunde und erhöhen Sie allmählich auf eine halbe oder ganze Stunde – doch machen Sie dies schrittweise.
  • Suchen Sie morgens das (Sonnen-)Licht und bauen Sie einen Morgenspaziergang in Ihre Routine ein.

Es ist wichtig, dass Sie herausfinden, was für Sie gut funktioniert, um Ihren Schlaf-Wach-Rhythmus anzupassen. Wenn Sie es nicht schaffen, morgens früher aus dem Bett zu kommen, um spazieren zu gehen oder zu joggen, kann es ein erster Schritt für Sie sein, sich einfach an ein Fenster zu setzen. Wenn Sie früher aufstehen, sind Sie am Abend früher müde und gehen daher auch früher ins Bett. Das Umgekehrte gilt auch für Morgentypen, die sich auf einen Abendrhythmus umstellen wollen. Der erste Schritt besteht darin, länger wach zu bleiben, damit man am Morgen noch müde ist und dann am darauffolgenden Tag erst später aufsteht.

 

Psychische Gesundheit

Hängt der Grad des Glücks davon ab, welcher Chronotyp man ist? Studien haben einen Zusammenhang zwischen Depressionen und Abendtypen festgestellt. Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Abendtyp zwangsläufig depressiv ist oder es irgendwann wird. Auch Morgentypen können depressiv sein – mit dem Unterschied, dass die Depression bei ihnen weniger von ihrem Schlaf-Wach-Rhythmus abhängt als bei Abendtypen.

 

Abendtypen werden häufiger mit Depressionen in Verbindung gebracht als Morgentypen. Derzeit werden viele Forschungen angestellt, um herauszufinden, ob das Abendtyp-Gen die Depression verursacht oder ob es die Depression ist, die eine Person eher zum Abendtyp macht.

 

Depressive Menschen gehen später ins Bett, denken länger über ihre Probleme nach und sehen oft nur die negativen Aspekte ihres Lebens. Dies wirkt sich störend auf ihren Schlaf aus. Obwohl der Zusammenhang zwischen Selbstmord und Chronotyp noch nicht vollständig erforscht ist, hat man festgestellt, dass Menschen, die Selbstmordgedanken haben oder Selbstmordversuche unternehmen, einen gestörten Schlafrhythmus haben. Die Qualität des Schlafes ist ein wichtiger Faktor.

 

Ebenso wie die Qualität des Schlafes hat auch das Sonnenlicht einen erheblichen Einfluss auf die psychische Gesundheit. Ein Morgentyp geht eher nach draußen und genießt das Sonnenlicht – und eben dieses hilft gegen Depressionen. Es könnte sich somit um einen Schutzmechanismus handeln.

 

Möchten Sie wissen, zu welchem Chronotyp Sie gehören?

Es gibt verschiedene Tests, die Sie online durchführen können. Seien Sie sich jedoch bewusst, dass das Ergebnis nicht zu 100 % bestimmt, wer Sie wirklich sind.  Es kann ihnen aber dabei helfen, Ihre plötzliche Müdigkeit zu verstehen und dadurch eventuell Ihren Lebensstil anzupassen.

 

 

Machen Sie den Test!