Neue Leistung für COPD-Patienten durch Apotheker


In Belgien leiden mehr als 400.000 Personen an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD (engl. „chronic obstructive pulmonary disease“). Es handelt sich um eine schwere Lungenkrankheit. Die Behandlung von COPD ist vielfältig und umfasst sowohl Medikamente als auch eine Anpassung des Lebensstils. Seit dem 1. April 2024 bieten Apotheker eine neue Leistung für Patienten mit COPD an.


COPD ist eine heimtückische Krankheit, die oft mit einem scheinbar harmlosen, aber nicht abklingenden Husten beginnt. COPD gehört zu einer Art von Lungenerkrankungen, bei der die Atemwege anschwellen, sich verengen und entzünden. Zu den häufigsten Symptomen gehören chronischer Husten, Atemnot schon bei geringster Anstrengung und Engegefühl in der Brust. Jedes Jahr sterben hierzulande etwa 3.500 Patienten an COPD. Bis heute ist COPD nicht heilbar, die Symptome können allerdings mit Medikamenten und einer Anpassung des Lebensstils eingedämmt werden.

Neue Dienstleistung der Apotheker seit dem 1. April 2024

Seit dem 1. April 2024 können COPD-Patienten eine neue Leistung bei ihrem Apotheker in Anspruch nehmen. Die Leistung, auf franz. „BUM“ genannt (bon usage du médicament), besteht aus einer pharmazeutischen Begleitung, die 2 Informationsgespräche in Bezug auf die Krankheit und im Hinblick auf einen sicheren und korrekten Gebrauch der COPD-Medikamente und einen angepassten Lebensstil beinhaltet.

  • Informationsgespräch: Bei dem ersten Gespräch geht es darum, mehr über die Erwartungen des Patienten zu seiner COPD-Medikation und über den bisherigen Verlauf seiner Erkrankung zu erfahren. Der Apotheker gibt wichtige Informationen zur korrekten und individuellen Anwendung der Medikamente. Darüber hinaus wird dem Patienten bspw. eine gesündere Lebensweise, Verzicht aufs Rauchen und eine angepasste Bewegung nahegelegt, denn dies ist neben der Behandlung mit Medikamenten sehr wichtig, um die COPD-Symptome einzudämmen. Der Patient kann auch Fragen zu seiner Behandlung und möglich auftretenden Problemen und Herausforderungen stellen.

 

  • Folgegespräch: Hier werden die wichtigsten Punkte und die empfohlenen Maßnahmen aus dem ersten Gespräch besprochen und ggf. angepasst.

An wen richtet sich die Leistung?

Die neue Dienstleistung richtet sich an COPD-Patienten, die über 50 Jahre alt sind, ambulant behandelt werden und Medikamente zur Behandlung ihrer COPD einnehmen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf Patienten gelegt, die Schwierigkeiten mit ihrer Behandlung haben, oft auf Notfallmedikamente zurückgreifen müssen, rauchen oder unter sehr starker Atemnot leiden. Die Gespräche können auch auf Empfehlung des behandelnden Arztes stattfinden.

Erstattung

Das Honorar des Apothekers für die besonderen Informationsgespräche wird vollständig von der gesetzlichen Krankenversicherung erstattet. Pro Kalenderjahr kann ein Patient 2 solcher Beratungsgespräche bei seinem Apotheker in Anspruch nehmen. Für den Patienten sind mit diesen Beratungsgesprächen keine zusätzlichen Kosten in Form von Eigenanteilen verbunden.

 

Für weitere Informationen wenden sich an Ihren Hausarzt oder Apotheker.