Impfung der 16- bis 17-Jährigen


Der Hohe Gesundheitsrat hat kürzlich eine positive Stellungnahme zur Impfung der 16- bis 17-Jährigen mit dem BionTech/Pfizer-Impfstoff abgegeben. Lesen Sie hier die Details!


Der Hohe Gesundheitsrat ist ein wissenschaftliches Gremium, das Experten zusammenbringt und Empfehlungen formuliert, auf deren Grundlage die Behörden Entscheidungen treffen können.

 

Anfang Mai 2021 wurde der Hohe Gesundheitsrat gebeten, eine Empfehlung zur Impfung von 16 bis 17-Jährigen gegen das Coronavirus abzugeben. Der Rat hat sich dafür ausgesprochen, diese Altersgruppe mit dem von BioNTech /Pfizer entwickelten Impfstoff zu impfen. Konkret empfiehlt er, dass Jugendliche in dieser Altersgruppe nach den Regeln geimpft werden, welche die Task Force für die Allgemeinbevölkerung empfiehlt. Außerdem sollten 16- bis 17-Jährige mit einer oder mehreren Vorerkrankungen möglichst bald geimpft werden, wie es auch für Patienten über 18 Jahre mit einer sogenannten Komorbidität der Fall ist.

 

Die anderen Impfstoffe, die gegen das Coronavirus eingesetzt werden, sind derzeit noch nicht ausreichend für die Altersgruppe der 16- bis 17-Jährigen getestet und aus diesem Grund noch nicht zugelassen. Das kann sich aber in nächster Zeit ändern.

Was ist der Vorteil?

Die Altersgruppe der 16- bis 17-Jährigen macht etwa 2,16 % der belgischen Bevölkerung aus. Sie haben ein relativ geringes Risiko, an COVID-19 zu erkranken oder daran zu sterben. Das bedeutet, dass der individuelle Nutzen der Impfung ist für sie eigentlich gering ist. Allerdings können sie sehr stark zur Verbreitung des Virus beitragen, da sie viele soziale Kontakte haben. Durch die Impfung könnte die Übertragung des Virus daher weiter eingeschränkt werden.

 

Das Risiko, das mit der Verbreitung des Virus in den Schulen verbunden ist, könnte reduziert werden, es gäbe weniger Klassenschließungen usw. Auch könnte sich das Einbeziehen von Jugendlichen positiv auf die gesamte Impfkampagne auswirken.

 

Der Vorschlag wirft allerdings auch einige ethische Fragen auf: Die Impfung der Jugendlichen trägt nicht dazu bei, die Belastung der Krankenhäuser und Intensivstationen zu reduzieren, und dies war der entscheidende Punkt für fast alle bisherigen Corona-Maßnahmen. Auch stellt sich die Frage, ob es verantwortungsvoll ist, junge Menschen zu impfen, die nicht besonders gefährdet sind, während ältere und gefährdete Patienten in anderen Ländern noch keinen Zugang zur Impfung haben, weil die Impfstoffe nicht überall auf der Welt in ausreichender Menge verfügbar sind?

 

Es liegt nun an den Behörden, Entscheidungen auf der Grundlage dieser Empfehlungen zu treffen!