Humane Papillomaviren (HPV) stellen eine Gruppe von Viren dar, die das Zellwachstum in unserem Körper negativ beeinflussen können. Übertragen werden diese Viren durch direkten Haut- und Schleimhautkontakt von Mensch zu Mensch. Die Viren führen zu Veränderungen in der Haut und lösen Entzündungen aus. Dabei infizieren sie die Körperzellen und lassen diese unkontrolliert und übermäßig wachsen.

 

Schätzungsweise 80 % der Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Ungefährliche Folgen einer HPV-Infektion sind meist Genitalwarzen bzw. Feigwarzen. Die Viren gelangen in die Haut. Einige Humane Papillomaviren können leider aber zu bösartigen Veränderungen führen und verschiedene Krebserkrankungen verursachen. Schätzungen zufolge ist weltweit ungefähr 1 von 20 Krebsdiagnosen auf HPV zurückzuführen.

Gebärmutterhalskrebs

In über 95 % der Fälle wird Gebärmutterhalskrebs durch eine Infektion mit HPV verursacht. Übertragen werden die Viren über direkten Haut- und Schleimhautkontakt von Mensch zu Mensch. Dies geschieht vor allem bei körperlichen Zuwendungen wie Küssen, Petting oder Geschlechtsverkehr. Bestimmte Typen dieser Virengruppe können zu Zellveränderungen im Gebärmutterhals führen, die sich potenziell zu Krebs entwickeln können. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und eine HPV-Impfung sind entscheidend, um das Risiko einer Erkrankung zu reduzieren. Denn in den frühen Stadien zeigt Gebärmutterhalskrebs oft keine auffälligen Symptome, was die Bedeutung der präventiven Maßnahmen unterstreicht.

Andere HPV-bedingte Krebsarten

Neben Gebärmutterhalskrebs kann eine HPV-Infektion auch verschiedene andere Krebserkrankungen verursachen wie Vaginalkrebs, Vulvakrebs, Analkrebs, Mundkrebs oder Rachenkrebs.

Pap-Test und HPV-Test

Beim Früherkennungsprogramm für Gebärmutterhalskrebs kommen 2 Testmethoden zum Einsatz: der Pap-Test und der HPV-Test. Welcher Test durchgeführt wird, hängt vom Alter ab:
• Frauen zwischen 25 und 29 Jahren wird empfohlen, alle 3 Jahre einen Pap-Test durchführen zu lassen.
• Frauen zwischen 30 und 64 Jahren sollten alle 5 Jahre einen HPV-Test machen lassen.

 

Für beide Tests entnimmt der Gynäkologe im Rahmen einer vaginalen Untersuchung einen Abstrich vom Muttermund und Gebärmutterhals. Beim Pap-Test wird die Probe auf Zellveränderungen untersucht. Beim HPV-Test wird nachgeschaut, ob sich Viren der HPV-Gruppe in den Schleimhautzellen befinden. Sollte das Testergebnis positiv ausfallen, leitet der Gynäkologe in beiden Fällen weitere Untersuchungen ein. Jüngere Frauen infizieren sich zwar nachweislich öfter mit HPV, allerdings klingen die Infektionen in den meisten Fällen von alleine wieder ab. Ein HPV-Test ist für die Altersgruppe der Unter-30-Jährigen daher weniger sinnvoll und könnte zu einer nicht notwendigen Übertherapie führen.

 

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Impfung gegen HPV

Auch wenn Kondome gegen Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, Tripper oder Hepatitis B schützen, reicht diese Art von Schutz gegen HPV nicht aus, da es immer noch Körperstellen gibt, die mit infizierten Bereichen einer anderen Person in Berührung kommen können. Die wirksamste und sicherste Schutzmethode vor Gebärmutterhalskrebs ist daher die HPV-Impfung. Die Wirksamkeit des Impfstoffes ist bis zum Alter von 45 Jahren nachgewiesen, nimmt allerdings mit zunehmendem Alter ab. Daher lautet die Empfehlung, sich bestenfalls impfen zu lassen, bevor man sexuell aktiv ist. Doch auch später ist eine Impfung weiterhin möglich und sinnvoll, da sie vor neuen Infektionen schützen kann.

 

Jungen und Mädchen im Alter von 13 bis 14 Jahren können sich im Rahmen der Schuluntersuchung kostenlos impfen lassen.

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Impfungen

Da die gesetzliche Krankenversicherung nur einen Teil des Impfstoffs erstattet, sehen wir für Jugendliche von 12 bis 18 Jahre durch unsere Zusätzlichen Dienste eine Erstattung des Restbetrags für Impfungen vor.

 

Mädchen und Jungen, die sich erst nach diesem Alter gegen HPV impfen lassen möchten, erhalten keine Erstattung durch die gesetzliche Krankenversicherung. Durch unsere Zusätzlichen Dienste können sie eine Erstattung von 30,00 € pro Jahr für anerkannte Impfstoffe erhalten.