E-Zigaretten-Konsum bringt Jugendliche in Gefahr
17.12.2025Der Hohe Gesundheitsrat fordert eine drastische Einschränkung der Geschmacksrichtungen von E-Zigaretten. Ihr Konsum erreicht aktuell einen Höhepunkt – besonders bei Jugendlichen ist das Vapen sehr beliebt. Gerade für diese Altersgruppe können die Gesundheitsrisiken noch größer sein als für Erwachsene, da sich der Körper noch in der Entwicklung befindet.
Eine Umfrage in Flandern (2023-2024) zeigt, dass 29 % der 12- bis 18-Jährigen bereits das Vapen ausprobiert haben und dass sich die Zahl der Jugendlichen, die regelmäßig vapen, in 5 Jahren vervierfacht hat. Die große Auswahl an Geschmacksrichtungen, vor allem süße Aromen, macht E-Zigaretten besonders attraktiv.
Gesundheitsrisiken sind nicht ausreichend bekannt
Weltweit sind mehr als 7.000 E-Zigaretten-Aromen erhältlich, bestehend aus Hunderten aromatisierten Substanzen. Zwar sind viele Aromastoffe für Lebensmittel zugelassen, doch ist noch unklar, welche Risiken ihre Inhalation für die Gesundheit birgt. Studien zeigen, dass zahlreiche Aromastoffe die Atemwege reizen oder entzünden und die DNA-Zellen beeinträchtigen können. Langfristig kann dies das Krebsrisiko erhöhen.
Obwohl die kurzfristigen Risiken von E-Zigaretten geringer erscheinen als die von klassischen Zigaretten, gibt es inzwischen ausreichend Hinweise, dass Vape-Konsumenten ein erhöhtes Risiko für schwere Lungenerkrankungen, darunter COPD, tragen.
Empfehlungen des Hohen Gesundheitsrats
Um dem hohen Konsum entgegenzuwirken, schlägt der Rat 2 mögliche Maßnahmen vor: ein Verbot sämtlicher Aromen außer Tabakgeschmack oder eine Begrenzung auf höchstens 3 Aromen. Erfahrungen aus den Niederlanden, die ein Aromen-Verbot eingeführt haben, zeigen bereits einen deutlichen Rückgang des Vapens.
Begleitend sind Informationskampagnen und strenge Kontrollen notwendig, um die Wirksamkeit der Maßnahme sicherzustellen und illegalem Verkauf vorzubeugen.
Weitere Maßnahmen gegen Tabakkonsum und Vaping
Der Hohe Gesundheitsrat schlägt zudem weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums und des Vapings vor:
- Alle neuen nicht medizinischen Nikotinprodukte sollten einheitlichen, strengen Regeln unterliegen. Dazu gehören neutrale Verpackungen, erweiterte Warnhinweise sowie ein Verbot selbstgemischter E-Liquids.
- Die Verkaufsstellen sollten reduziert werden.
- Tabak ist weiterhin für 80 bis 90 % der Lungenkrebserkrankungen verantwortlich. Der Rat empfiehlt, wissenschaftlich fundierte Entwöhnungshilfen zu fördern und eine (teilweise) Erstattung zu prü
- Abschließend erneuert er seine Forderung nach einem Zigarettenfilterverbot.