Grippeimpfung: Kleiner Piks, große Wirkung


Jedes Jahr erkranken in Belgien Tausende an der saisonalen Grippe. Obwohl die Erkrankung oft als harmlos gilt, kann sie besonders für ältere Menschen, chronisch Kranke und Schwangere ernsthafte Folgen haben. Für diese Risikogruppen bleibt die beste Schutzmaßnahme die Impfung – doch eine aktuelle Studie der Freien Krankenkassen zeigt: Die Impfquoten sind weiterhin zu niedrig und hängen stark mit sozialen Ungleichheiten zusammen.


Zu niedrige Impfquoten

Die Impfquoten für die 3 Risikogruppen liegen innerhalb der Mitglieder der Freien Krankenkassen deutlich unter den Empfehlungen der EU, die eine Impfquote von 75 % anstrebt:

  • 50,2 % bei den über 65-Jährigen,
  • 42,1 % bei den chronisch Kranken,
  • 16,4 % bei den Schwangeren.

Diese Zahlen beinhalten nicht die durch Arbeitgeber verabreichten Impfungen, da hierfür keine Daten vorliegen.

 

Seit 2020 sind die Raten der ersten beiden Gruppen rückläufig. Bei den Schwangeren ist zwar eine leichte Verbesserung erkennbar, diese bleibt jedoch sehr gering.

Weniger privilegiert, seltener geimpft

Die Studie bestätigt eine besorgniserregende Realität: Je prekärer die soziale Lage einer Person ist, desto niedriger ist ihre Grippeimpfquote. Bei den über 65-Jährigen sind 59 % der Menschen in wohlhabenden Vierteln geimpft, während es in benachteiligten Vierteln nur 43 % sind. Ähnliche Unterschiede zeigen sich auch bei chronisch Kranken und Schwangeren.

Eine vorbeugende, einfache und wirksame Maßnahme

Für die Risikogruppen ist eine Erstattung vergesehen. Sie können sich direkt an eine medizinische Fachkraft wenden, z.B. an Ihren Hausarzt, Ihren Apotheker (Achtung: nicht alle verabreichen Impfungen), einen Hauskrankenpfleger oder, wenn Sie schwanger sind, an Ihren Gynäkologen bzw. Ihre Hebamme.

Warum sich gegen die Grippe impfen lassen?

Die Impfung wird besonders für Risikogruppen empfohlen: Menschen ab 65 Jahren, chronisch Kranke und Schwangere.

  • Ab 65 Jahren: Das Immunsystem wir schwächer, sodass Komplikationen schwerwiegendere Folgen haben können.
  • Bei chronischen Krankheiten (z.B. Diabetes, Asthma oder Herzerkrankungen): Die Grippe kann den Gesundheitszustand deutlich verschlechtern.
  • Während der Schwangerschaft: Die Impfung schützt sowohl die Mutter als auch das ungeborene Kind.