Warum ein besserer Umgang mit Magensäureblockern (PPI) wichtig ist
14.08.2025Mehr als 1,7 Millionen Belgier nehmen Protonenpumpenhemmer (auf Englisch: Proton Pump Inhibitors – Abkürzung: PPI) zu sich. Im Jahr 2024 verwendeten 23 % der Mitglieder der Freien Krankenkassen PPI – knapp die Hälfte nahm sie langfristig ein. Doch was kann das für Auswirkungen haben?
Eine kleine Tablette, die bleibt
Pantoprazol gehört zu den 10 am häufigsten verschriebenen Medikamenten in Belgien – mit jährlich 449 Millionen Tagesdosen. Auffällig ist dabei: Dieses Medikament ist nicht nur weit verbreitet, es wird auch häufig über einen langen Zeitraum eingenommen – im Durchschnitt über 6 Monate pro Jahr. Mehr als 58 % der Patienten, die dieses PPI verwenden, sind Frauen Anfang 60.
Natürlich haben PPI ihre Berechtigung während einer Behandlung – sie werden bspw. bei starkem Reflux oder Magengeschwüren empfohlen. Auch zur Vorbeugung kommen sie zum Einsatz, etwa in Kombination mit entzündungshemmenden Arzneimitteln, um deren Nebenwirkungen zu mindern. In den meisten Fällen beträgt die empfohlene Behandlungsdauer jedoch nur 2 bis 8 Wochen.
Kurzfristige Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Hautausschläge sind eher harmlos. Bei längerer Einnahme werden aber zunehmend ernstere Folgen gemeldet: Nierenschäden, Magen-Darm-Infektionen, Osteoporose mit erhöhtem Frakturrisiko sowie Vitamin-B12-Mangel.
Was vielleicht einmal als kurzfristige Lösung gedacht war, wird oft zur jahrelangen Gewohnheit. Dabei ist es wichtig, die Medikation regelmäßig zu überdenken. Der Arzt kann überprüfen, ob die Einnahme noch notwendig ist – aber auch der Patient sollte sich fragen: „Brauche ich dieses Medikament wirklich noch?“
Magenbeschwerden lindern durch bessere Lebensweise
Menschen mit Sodbrennen oder Magensäureproblemen könnten vor einer Medikamenteneinnahme erst mal lebensstilverändernde Maßnahmen austesten, wie z.B. eine ausgewogene Ernährung, ein gesundes Körpergewicht, weniger Alkohol oder Koffein. Auch Stressabbau und das Aufhören mit dem Rauchen können die Beschwerden deutlich verbessern.
PPI absetzen – immer nur nach Rücksprache mit dem Arzt
Das Absetzen von PPI sollte stets in Absprache mit dem Arzt erfolgen. Setzen Sie Ihr Medikament niemals eigenmächtig ab. Bei einem plötzlichen Abbruch kann es zu einem sogenannten Rebound-Effekt kommen: einer vorübergehenden Verschlechterung der Symptome durch eine gesteigerte Säureproduktion. Ihr Arzt kann mit Ihnen einen geeigneten Plan für ein schrittweises Absetzen erstellen. Sprechen Sie mit ihm über eine sichere und stufenweise Reduktion.