Winterblues: So bringen Sie Licht ins Dunkel!


Die Tage werden kürzer, das Wetter ist grau und kalt und der Sommer in weite Ferne gerückt. Wir gehen morgens im Dunkeln aus dem Haus und kommen abends im Dunkeln wieder heim. Aber nicht nur das Wetter ändert sich, sondern auch unsere Stimmung. Müdigkeit und Antriebslosigkeit machen sich breit: Zusammen mit der kalten Jahreszeit zieht häufig auch der sogenannte Winterblues in unser Leben ein.


Warum ist das so?

Der hauptsächliche Grund für den Winterblues ist der Lichtmangel. Der Abfall von Motivation und Energie hängt mit einem veränderten Tag-Nacht-Rhythmus zusammen: Unser Gehirn schüttet bei Dunkelheit das Schlafhormon Melatonin aus. Melatonin macht uns müde und sorgt dafür, dass wir abends einschlafen können. Das Gegenstück von Melatonin ist Serotonin. Serotonin wird mithilfe von Tageslicht produziert und setzt Endorphine frei – und macht uns wach und glücklich.

Durch die kürzeren Tage im Herbst und Winter können wir weniger vom Tageslicht profitieren. Dieser Tageslichtmangel führt dazu, dass mehr Melatonin und weniger Serotonin produziert wird. Dadurch fühlen wir uns müde, unmotiviert und gereizt. Auch Heißhunger auf Süßigkeiten kann ein Anzeichen von einem geringen Serotoninspiegel sein: Der Körper versucht, den Hormonspeicher mithilfe von Zucker wieder aufzufüllen, denn dieser liefert dem Gehirn neben Energie auch das fehlende Glückshormon.

Was hilft gegen den Winterblues?

Hinter dem Winterblues steckt also ein natürliches Phänomen, ausgelöst durch die kürzer werdenden Tage. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass man nichts dagegen unternehmen kann? Mitnichten. Wir haben einige Tipps für Sie gesammelt, um der schlechten Laune und miesen Stimmung den Kampf anzusagen.

Tipp 1: Bewegung an der frischen Luft

Ist es draußen grau und nass, hat man das Bedürfnis, sich drinnen zu verkriechen. Aber gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit ist es umso wichtiger, sich ans Tageslicht zu begeben und so die Serotoninproduktion anzuregen. Denn auch, wenn sich die Sonne hinter dunklen Wolken versteckt, reicht das Licht schon aus, um die Laune zu bessern. Also, raus an die frische Luft!

Tipp 2: Sport macht glücklich

Wer Sport treibt, fühlt sich nicht nur fitter, sondern auch glücklicher. Durch körperliche Tätigkeiten wird die Produktion von Glückshormonen wie Dopamin und Serotonin angeregt, Endorphine werden freigesetzt und Stress wird reduziert. Schon 20-30 Minuten reichen aus, um die Stimmung zu heben.

Tipp 3: Die kleinen Freuden im Leben

Freunde treffen, zusammen einen Tee schlürfen und erzählen: Auch die kleinen Freuden im Leben können eine große Wirkung haben. Alles, was uns Spaß macht und zum Lachen bringt, hilft uns, glücklicher durch die dunkle Jahreszeit zu kommen. Gute Gespräche und Kommunikation mit Freunden sind außerdem eine Gelegenheit zum Austausch zu Problemen: Wer weiß, vielleicht können Ihre Freunde Ihnen sogar dabei helfen, aus dem Winterblues herauszukommen!

Tipp 4: Lichttherapie

Bei dieser Technik wird helles Licht auf die sogenannten Rezeptoren der Netzhaut (in den Augen) gestrahlt. Das hat einen ähnlichen Effekt wie ein Aufenthalt in der Sonne. Dadurch wird der Melatonin-Serotonin-Stoffwechsel positiv beeinflusst, was Betroffenen helfen kann, wacher und munter zu sein. Vor Beginn einer Lichttherapie sollten Sie sich bezüglich der genauen Anwendung an Ihren Arzt wenden.

Tipp 5: Holen Sie sich Hilfe!

Der Übergang vom Winterblues zur Depression kann fließend sein. Wenn nichts hilft und Sie merken, dass Ihr Alltag beeinträchtigt ist oder Ihre Lebensqualität sinkt, sollten Sie sich ärztliche Hilfe suchen. Wird eine Winterdepression frühzeitig erkannt, kann sie in der Regel auch gut behandelt werden.

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Sie brauchen Unterstützung? Reden hilft!

Wir sehen eine Erstattung für psychologische Behandlungen vor, wenn diese durch einen von uns anerkannten selbstständigen Psychologen durchgeführt werden. Die Erstattung gilt für Einzelsitzungen oder auch für Paar- oder Familiensitzungen und beträgt 20 € für die ersten 8 Sitzungen, für jede weitere Sitzung 15 €.