Kostenerstattung für GEP-Test bei Brustkrebs im Frühstadium


Brustkrebs-Patientinnen, die sich im Frühstadium befinden, können mithilfe eines Genexpressionsprofiling-Tests (GEP-Tests) herausfinden, ob eine Chemotherapie bei ihnen wirksam sein kann. In bestimmten Einzelfällen ergibt der Test, dass diese Therapieform nicht wirksam ist, dann können unnötige Chemotherapien vermieden werden. Die Erstattung der gesetzlichen Krankenversicherung wird bis zum 31. Dezember 2022 verlängert.


Zusätzliches Kriterium für die Wahl einer Behandlungsstrategie

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und macht 20 % aller krebsbedingten Todesfälle aus.

 

Bei der Risikobewertung zur Wahl einer Behandlung werden traditionell eine Reihe von klinischen und biologischen/pathologischen Kriterien berücksichtigt, wie z.B. das Alter der Patientin, die Tumorgröße, die Eigenschaften des Tumors nach einer mikroskopischen Untersuchung und die Infektion der Lymphknoten. Mittlerweise gehört auch der GEP-Test zu diesen Kriterien, dabei handelt es sich um das genetische Profiling des Tumors. Es ermöglicht, die genetische Signatur des Brustkrebs zu definieren.

Vorteile des GEP-Tests

Mit dem GEP-Test lassen sich wichtige Informationen für die Prognose und die Therapie gewinnen. Diese Informationen können Aufschluss darüber geben, ob es für bestimmte Patientinnen sinnvoll ist, sich einer Chemotherapie zu unterziehen oder nicht.

 

Der Stellenwert der verfügbaren GEP-Tests in der klinischen Praxis ist noch nicht vollständig geklärt. Dennoch profitieren in Belgien bereits viele Patientinnen von diesem Test.

Die Anwendung des Profilings kann zu einer gezielteren Verabreichung der Chemotherapie dienen, was einen echten Nutzen mit sich bringt. So wird die Qualität der Versorgung und die Lebensqualität bestimmter Patientinnen verbessert und eine weitere Personalisierung der Behandlung ermöglicht.

Ziel der Kostenübernahme

Um einen unkontrollierbaren Anstieg der Verwendung des Tests zu verhindern, wurde festgelegt, dass der Erstattungsrahmen zeitlich begrenzt ist. Die Anzahl der genehmigten Erstattungen wird Aufschluss darüber geben, inwieweit die Häufigkeit der Tests zunimmt.

 

Über die Durchführung eines GEP-Tests entscheidet ein multidisziplinäres onkologisches Beratungsteam. Die aufgezeichneten Daten sollen Aufschluss über die optimale Vorgehensweise liefern, um bei einer späteren Routineanwendung die größtmöglichen Erfolge zu liefern.

 

Erstattet werden die Tests nur in bestimmten Kliniken, welche vom  LIKIV die Erlaubnis hierzu erhalten, d.h. in Kliniken, die auf die Behandlung von Brustkrebs spezialisiert sind. Die Kosten werden der Krankenkasse direkt in Rechnung gestellt.

 

Die bisherige Vereinbarung war vom 1. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2022 gültig. Das LIKIV hat diese nun bis zum 31. Dezember 2022 verlängert.