Jeder vierte hat eine Fettleber


Wenn von einer Lebererkrankung die Rede ist, denken viele automatisch an Alkoholismus. Tatsächlich ist es so, dass etwa 90 % der Personen, die 5 Gläser Alkohol oder gar mehr pro Tag zu sich nehmen, eine Lebererkrankung, die sogenannte „alkoholische Fettleber“ entwickeln. Doch auch bei Personen, die keinen Alkohol trinken, kann eine „nicht alkoholische“ Fettleber entstehen. Zurzeit sind sogar 1/4 der Belgier davon betroffen. Eine Fettleber kann zu einer schleichenden Gefahr werden, denn wenn es Probleme mit der Leber gibt, können die gesundheitlichen Schäden enorm sein. Doch zum Glück kann man etwas dagegen tun!


Warum ist eine gesunde Leber so wichtig?

Die Leber ist ein komplexes Organ, ohne das wir nicht leben könnten: Sie ist zuständig für die Aufnahme von Nährstoffen und deren Umwandlung in Bausteine für unseren Körper. Sie sorgt dafür, dass Nährstoffe wie Zucker, Proteine und Fette durch das Blut an andere Organe und Körperzellen weitergeleitet werden. Die Leber wandelt Eiweiß um in körpereigenes Eiweiß und bildet Gerinnungsfaktoren, die für die Wundheilung wichtig sind. Auch produziert unsere Leber Gallenflüssigkeit, um Fette verdauen zu können. Körpereigenes Cholesterin wird ebenfalls in der Leber gebildet.

 

Neben all diesen Aufgaben leistet sie auch noch als Entgiftungs- und Entschlackungszentrale einen lebenswichtigen Beitrag in unserem Körper. Giftstoffe, die wir über Lebensmittel aufnehmen oder die bei Stoffwechselvorgängen entstehen, werden in der Leber entgiftet und unschädlich gemacht.

Leberprobleme und -krankheiten

Wenn wir eine ungesunde Lebensweise führen und unserem Körper zu viele ungesunde Schadstoffe zuführen, kann unsere Leber nicht mehr richtig funktionieren. Dies gilt natürlich auch für andere Organe, die ihre Aufgaben nicht mehr in vollem Maße erfüllen können. Hierdurch geraten wir gesundheitlich in Schwierigkeiten.

 

Eine übermäßig verfettete Leber ist eine der häufigsten Leberkrankheiten weltweit. Die Zahl der Betroffenen nimmt weiter zu. Zu viel Fett führt zu Entzündungen. Diese wiederum spielen bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2, Leberkrebs und anderen gefährlichen Lebererkrankungen oder Leberzirrhose eine große Rolle.

Symptome einer Fettleber

Das Heimtückische an einer Fettleber ist, dass man sie zunächst gar nicht bemerkt, denn die Leber ist flexibel und verfügt über einen große Reservespeicher, in dem sich erstmal viel überschüssiges Fett unbemerkt anlagern kann. Zu den Beschwerden einer Fettleber zählen Übelkeit, Appetitverlust, Schmerzen im rechten Oberbauch, Blähungen oder Müdigkeit, die ohne einen anderen erkennbaren Grund auftreten können. Nicht selten wird eine Fettleber nur zufällig anhand erhöhter Leberwerte im Blut festgestellt oder bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauches.

Alkoholische Fettleber

Lebererkrankungen werden häufig mit Alkoholismus in Verbindung gebracht. Durch den Alkohol finden schädliche chemische und toxische Reaktionen in der Leber statt. Leberzellen werden zerstört und zu viel Zucker wird in Fett umgewandelt. Dieses lagert sich in der Leber an und so entsteht die sogenannte alkoholische Fettleber. Die Leber kann zwar Alkohol in geringem Maße gut abbauen, sie wird allerdings durch den Abbau stark belastet. Momentan ist jeder 4. Belgier – das sind etwa 3 Millionen Menschen in unserem Land – von  einer Fettleber betroffen. Das bedeutet allerdings nicht, dass jeder von diesen alkoholsüchtig ist. Auch viele Personen, die keinen Alkohol konsumieren, entwickeln eine Fettleber.

Nicht alkoholische Fettleber

Eine Fettleber kann sich auch bei Personen ohne Alkoholkonsum entwickeln. Diese Form der Fettleber wird dann als „nicht alkoholische“ Fettleber bezeichnet. Die Ursache ist meist ein ungesunder Lebensstil, bedingt durch eine falsche und ungesunde Ernährung mit übermäßig fettigem Essen und vielen Zuckerbomben. Auch Übergewicht oder ein Kalorienüberschuss stellen ein höheres Risiko für die Entwicklung einer Fettleber dar. Denn nehmen wir viel mehr Kalorien zu uns als wir brauchen, beginnt der Körper, den überschüssigen Zucker in Fette umzuwandeln, welche sich in der Leber ablagern.

 

Aber nicht jedem ist bewusst, dass er sich ungesund ernährt. Es gibt Lebensmittel, von denen wir annehmen, dass sie gesund sind, die jedoch ungesunde Eigenschaften haben. Bei fertigen Fruchtsäften vermutet man, dass sie gesund sind, weil der Name das Wort „Frucht“ enthält, jedoch ist in Fertigsäften fast immer sehr viel Zucker enthalten.

Was können Sie gegen eine Fettleber tun?

Die gute Nachricht lautet, dass eine Fettleber reparabel ist. Sie können also etwas dagegen tun. Wenn Sie jedoch nichts dagegen unternehmen und die Entzündungen Monate bis Jahre andauern, kann die Fettleber sich zur Ursache einer chronischen, irreparablen Leberzirrhose entwickeln.

 

Medikamente gegen eine Fettleber gibt es nicht, außer für Diabetiker. Genetische Faktoren und Risikoindikatoren wie Diabetes Typ 2, durch die auch eine Fettleber entstehen kann, sind leider nicht direkt beeinflussbar. Liegt die Ursache einer Fettleber jedoch in einer ungesunden Lebensweise, kann dieser entgegengewirkt werden, indem die Lebensweise und Lebensqualität durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Gewichtsabnahme im Falle von Übergewicht usw. verbessert wird. Innerhalb von einigen Monaten können sich die Leberwerte wieder verbessern und bewirken, dass das Fett in der Leber verschwindet.

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