Studie: Nutzung der Gesundheitsversorgung


Gehen Sie jedes Jahr zum Zahnarzt? Würden Sie einen Psychologen oder Psychiater aufsuchen, wenn es Ihnen mental schlecht ginge? Wann waren Sie das letzte Mal bei Ihrem Hausarzt? Und mussten Sie eine Behandlung wegen Covid-19 verschieben? Der Landesbund der Freien Krankenkassen hat eine Studie durchgeführt über die Nutzung der Gesundheitsversorgung. 6.443 Antworten wurden analysiert, mit einigen überraschenden Ergebnissen.


In den letzten 10 Jahren reduzierte sich die Zahl der Menschen, die keinerlei Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen. Im Jahr 2010 waren es noch 7 %, im Jahr 2018 nur noch 5,4 %. Aber wer sind diese Nichtnutzer im Jahr 2020?

Profil der Nutzer/Nichtnutzer

Es sind häufiger Männer als Frauen, die keine Gesundheitsversorgung in Anspruch nehmen. Außerdem leben sie häufig alleine und fühlen sich gesund. Nichtnutzer sind meist auch ängstlicher, wenn es darum geht, bestimmte Tests durchführen zu lassen.

Unsere Mitglieder, die eine Gesundheitsversorgung in Anspruch nehmen, scheinen besser darüber informiert zu sein, an welchen Pflegeleistenden sie sich wenden können, sie treiben häufiger Sport und leiden seltener an chronischen Krankheiten.

Darüber hinaus zeigt die Umfrage, dass einige Nichtnutzer selbst dann nicht zu einem Zahnarzt, Hausarzt oder Facharzt gehen, wenn sie ein Problem haben. Ebenso überraschend ist, dass nicht nur die Hälfte der Nichtnutzer sondern auch etwa 40 % der Nutzer angeben, dass sie im Falle eines mentalen Problems keinen Psychiater oder Psychologen aufsuchen würden.

Covid-19

Covid-19 hat eindeutig eine wichtige Rolle bei der Inanspruchnahme bzw. der Nichtinanspruchnahme der Gesundheitsversorgung im Jahr 2020 gespielt:

  • 40 % der Befragten gaben an, dass sie die Gesundheitsversorgung im Jahr 2020 wegen der Pandemie aufgeschoben haben
  • Fast jeder Vierte gab an, dass er wegen Covid-19 Angst hatte, einen Pflegeleistenden aufzusuchen
  • Rund 25 % der Befragten gaben an, dass sie ihren Zahnarztbesuch im Jahr 2020 aufgeschoben haben

Weitere wichtige Gründe für den Aufschub einer Behandlung waren finanzielle Gründe (1 von 5 Befragten) oder aber Schwierigkeiten, die Erklärungen der Pflegeleistenden zu verstehen (1 von 8), so dass es nicht zu einer Behandlung kam.