Neue Studie zu den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen: Jetzt teilnehmen!


Die Maßnahmen, die der Bevölkerung zu Beginn der Pandemie auferlegt wurden, haben das Stresslevel, die Aggressivität und die innerfamiliäre Gewalt erhöht. Das zeigte bereits eine Studie der Universität Gent, die am 13. Mai 2020 veröffentlicht wurde. Jetzt wird erneut eine solche Untersuchung durchgeführt.


Ergebnis der ersten Studie

  • 56 % der Befragten zeigten ein überdurchschnittlich hohes Stressniveau.
  • Insgesamt 25 % gaben an, direkter oder indirekter Gewalt ausgesetzt zu sein.
  • Allerdings suchten sich nur 25 % der Opfer Hilfe und fast keiner der Betroffenen meldete die Gewalt der Polizei. Die Online-Hilfsdienste verzeichneten auch einen Anstieg der Anrufe aufgrund von häuslicher Gewalt, was bedeutet, dass viele Menschen nicht die Hilfe erhalten, die sie benötigen.
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Erhöhter Stress trägt nicht nur zu Gesundheitsproblemen bei, sondern erhöht auch das Risiko von aggressivem Verhalten und kann der Ursprung von innerfamiliärer Gewalt sein. Länder, in denen verstärkte Maßnahmen zur sozialen Distanzierung ergriffen wurden, wie Ausgangssperren, berichteten über einen starken Anstieg der Gewalt innerhalb von Familien und zwischen Partnern.

  • In den ersten 4 Wochen der Maßnahmen wies die Hälfte der Teilnehmer der Studie ein problematisches Trinkverhalten auf.
  • Nur 2 von 5 Personen waren mit ihren sozialen Kontakten zufrieden.

Studie zu den Auswirkungen des 2. Lockdown

Auf Wunsch der Staatssekretärin für Gleichstellung, Chancengleichheit und Vielfalt wiederholt die Universität Gent ihre Studie und untersucht, ob der zweite Lockdown eine vergleichbare oder eine größere Wirkung auf die Bevölkerung hat. Diesmal kommen einige weitere Kriterien hinzu, wie die Herkunft, die sexuelle Orientierung, das Geschlecht, das sozioökonomische Niveau usw.

Nehmen Sie an der 2. Studie teil

Um herauszufinden, welches die konkreten Auswirkungen der Coronavirus-Maßnahmen auf die sozialen Beziehungen und den Stress der belgischen Bevölkerung sind, ist es sehr wichtig, dass möglichst viele Menschen an dieser neuen Studie teilnehmen. Nur so kann angemessene Hilfe vorgesehen werden und die Gewaltprävention verbessert werden.

Alle Belgier ab 16 Jahren sind zur Teilnahme aufgerufen. Die Umfrage ist völlig anonym und dauert in etwa 15 bis 20 Minuten.

 

Zur Umfrage

Haben Sie Gesprächsbedarf aufgrund von zu viel Stress oder Gewalt?

Zögern Sie dann nicht, sich Hilfe zu suchen. Es gibt verschiedene Organisationen, die Ihnen zur Seite stehen, u.a.:

  • Telefonhilfe 108

Die Telefonhilfe steht unter der Nummer 108 rund um die Uhr zur Verfügung, auch an Wochenenden und Feiertagen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter nehmen Ihre Bedürfnisse ernst und hören Ihnen zu. Die Mitarbeiter bleiben anonym und unterliegen der Schweigepflicht.

 

Die Telefonhilfe informiert auch über andere Beratungs- und Hilfseinrichtungen und leitet Sie ggf. an Facheinrichtungen oder Dienste weiter.

  • Beratungs- und Therapiezentrum (BTZ)

Das BTZ ist eine öffentliche Einrichtung für ambulante sozial-psychologische Beratung, Psychotherapie und psychiatrische Behandlung. Aufgrund der aktuellen  Situation finden keine persönlichen Gespräche statt, jedoch wird ein telefonischer Bereitschaftsdienst durch die Therapeuten gewährleistet. Montags bis freitags von 9 Uhr – 12:15 Uhr sowie montags bis donnerstags von 13:15 Uhr – 17 Uhr. Die Kontaktdaten finden Sie unter “Ansprechpartner”.

 

  • Prisma-Zentrum

Prisma ist ein Zentrum für Beratung, Opferschutz und sexuelle Gesundheit. Professionelle Ansprechpartner helfen Ihnen, mit einer belastenden Situation besser umzugehen oder Schwierigkeiten zu bewältigen. Alle Mitarbeiter unterliegen dem Berufsgeheimnis.

Jeder kann die Dienstleistungen des Zentrums beanspruchen. Die Kontaktdaten finden Sie unter “Ansprechpartner”.