Mythen und Wahrheiten zum Thema Sonnenschutz


Mit genügend Sonnencreme bin ich den ganzen Tag geschützt... Hautkrebs entsteht nur bei häufigen Sonnenbränden… Gebräunte Haut muss nicht geschützt werden…Es kursieren einige Irrtümer, was den Sonnenschutz betrifft. Wir klären 6 Mythen auf!


1. Ist eine gebräunte Haut gesund?

Gebräunte Haut ist eine Abwehrreaktion des Körpers, um sich vor weiteren UV-Schäden zu schützen. Die Haut wird angeregt, das Pigment Melanin zu bilden und verhindert so, dass die Strahlung die tiefer liegenden Hautschichten schädigt. Es stellt sich also die Frage, ob man von einer „gesunder Bräune“ sprechen kann.

2. Muss eine gebräunte Haut weniger vor der Sonne geschützt werden?

Die Bräune der Haut bietet zwar einen gewissen Eigenschutz, dieser ist aber gering. Bei Menschen mit Hauttyp I bis III (betrifft die meisten Mitteleuropäer) entspricht der Schutz, der durch die Eigenbräune entsteht, nur etwa einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 1,5. Somit sollte auch gebräunte Haut vor der Sonne geschützt werden.

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Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie viel länger man sich mit einem Sonnenschutzmittel in der Sonne aufhalten kann. Ein Beispiel: Beträgt die Eigenschutzzeit der Haut (Zeitdauer, die man sich ungeschützt in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen) 10 Minuten, wären es mit einem Lichtschutzfaktor 20 das 20-fache, also 200 Minuten. 

 

warning pictogram freie Experten empfehlen, die errechnete Zeit nicht maximal auszureizen, bestenfalls sollten Sie nach zwei Dritteln der Zeit die Sonne meiden.

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Die vier Hauttypen

  • Hauttyp 1: Rotblondes Haar, helle Augen, heller Teint, meist Sommersprossen, bekommt sehr schnell einen Sonnenbrand, wird fast nie braun.
  • Hauttyp 2: Blondes Haar, helle Augen, heller Teint, oft Sommersprossen, bekommt fast immer einen Sonnenbrand, wird selten braun.
  • Hauttyp 3: Dunkelblondes bis braunes Haar, mittlerer Teint, helle oder dunkle Augen, bekommt selten Sonnenbrand, wird schneller braun.
  • Hauttyp 4: Dunkelbraunes oder schwarzes Haar, dunkler Teint, dunkle Augen, bekommt fast nie Sonnenbrand, wird immer braun.

3. Bin ich im Wasser und im Schatten vor der Sonne geschützt?

Selbst im Schatten und im Wasser erreicht uns noch ein großer Teil der Strahlung und wir können einen Sonnenbrand bekommen. Auf dem Wasser kann die UV-Strahlung durch die Reflektion sogar verstärkt werden. Dasselbe gilt übrigens auch für Wolken, weshalb wir auch an bewölkten Tagen nicht den Sonnenschutz vergessen sollten.

 

Viele denken übrigens, dass ihre Haut nicht verbrennen kann, wenn es draußen nicht heiß ist. Die Wärme entsteht aber nicht durch die UV-Strahlen, sondern durch Infrarot-Strahlen.

4. Wird Hautkrebs nur durch Sonnenbrände verursacht?

Die Hautschäden durch Sonnenbrand sind besonders hoch. Studien zeigen, dass schon 5 Sonnenbrände vor dem 20. Lebensjahr das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, um 80% steigern! Als Sonnenbrand zählt dabei schon eine leichte Rötung der Haut, selbst wenn diese nicht schmerzt.

 

Bei der Entstehung von Hautkrebs spielt aber auch die Menge der UV-Strahlen eine Rolle, die im Laufe unseres Lebens unsere Haut erreicht haben. Selbst wenn Sie keinen Sonnenbrand erlitten haben, vergisst die Haut nicht die summierte UV-Belastung.

5. Kann ich länger in der Sonne bleiben, wenn ich regelmäßig nachcreme?

Der Schutz der Sonnencreme lässt sich durch mehrfaches Nachcremen nicht verlängern, sondern nur während der zulässigen Zeit (siehe Erklärung Lichtschutzfaktor) aufrechterhalten.  Danach ist die UV-Belastungsgrenze der Haut erreicht. Ist die empfohlene Zeit abgelaufen, hilft nur eine Sonnenpause, bis die Haut sich wieder erholt hat.

6. Kann der Gang zum Solarium die Haut für die Sonne vorbereiten?

Nein, auch in der Sonnenbank sind wir UV-Strahlen ausgesetzt. Wenn wir das Solarium nutzen, erhöhen wir sogar unsere UV-Belastung. Außerdem sind die künstlichen UV-Strahlen noch gefährlicher für unsere Haut als die natürlichen Strahlen.

 

Nutzt man vor dem 35. Lebensjahr regelmäßig das Solarium, verdoppelt sich das Risiko für Hautkrebs.