Invalidität: mehr Langzeit-Burnouts und Depressionen


Berufstätige und Arbeitslose haben Anrecht auf Krankengeld, wenn sie aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls arbeitsunfähig sind. Nach einem Jahr Arbeitsunfähigkeit folgt automatisch die Invalidität und damit die Langzeitarbeitsunfähigkeit. Diese Zahl ist in den vergangenen Jahren gestiegen, besonders aufgrund von Depressionen oder Burnout.


Fast 40 % mehr als vor 4 Jahren

Im Fokus der veröffentlichten Zahlen des LIKIV stehen vor allem Menschen, die infolge einer psychischen Erkrankung wie Burnout oder Depressionen arbeitsunfähig geworden sind und dies seit mindestens einem Jahr, sodass ihr Statut von „Arbeitsunfähigkeit“ zu „Invalidität“ wechselt.

 

Diese Situation kann auf alle möglichen Ursachen zurückzuführen sein, ob beruflicher oder anderer Natur. Beamte sind nicht inbegriffen, da sie kein Kranken- und Invalidengeld durch die Krankenkasse beziehen.

 

Im Vergleich zum Jahr 2016, in dem 55.154 Belgier als Invalide gemeldet waren aufgrund von Depressionen und weitere 25.098 Personen aufgrund eines Burnouts, also insgesamt rund 80.000, waren es zum Ende des Jahres 2020 rund 40 % mehr: Circa 111.000 Menschen lebten zu diesem Zeitpunkt in einer Invalidität wegen Burnout (33.402) oder Depressionen (78.330).

Gesamtzahl der belgischen Invaliden

Obschon die Invalidenzahlen im Vergleich zum Jahr 2016 ganz allgemein gestiegen sind, liegt die Steigerung der Invalidität aufgrund psychischer Erkrankungen sehr viel höher als bei anderen Erkrankungen:

  • Depression und Burnout: Im Jahr 2016 gab es 80.252 Fälle – 2020 waren es insgesamt 111.732 Fälle, was einem Plus von 39,23 % entspricht.
  • Invalidität insgesamt (Depression und Burnout inbegriffen): Im Jahr 2016 gab es insgesamt 390.765 Invaliden – 2020 waren es insgesamt 471.040, was einem Plus von 20,54 % entspricht.

Weitere Zahlen je nach Berufskategorie

Situation im Jahr 2020 für Angestellte und Arbeitssuchende

Langzeitberufsunfähige Arbeitnehmer aufgrund einer Depression oder eines Burnouts machen 106.724 Personen von den oben genannten Zahlen aus:

  • Von den Menschen, die wegen psychischer Störungen arbeitsunfähig sind, leiden 46,10 % an Depressionen und 19,37 % an Burnout.
  • Burnout und Depression machen 24,14 % der Fälle von Langzeitarbeitsunfähigkeit aus: Burnout 7,14 %, Depression 17 %.
  • Zwischen 2016 und 2020 stieg die Zahl der Langzeitarbeitsunfähigen aufgrund von Burnout und Depressionen um 38,72 %: +41,50 % für Depressionen, +32,53 % für Burnout.

Situation im Jahr 2020 für Selbstständige

Langzeitberufsunfähige Selbstständige aufgrund einer Depression oder eines Burnouts machen nur 5.008 Personen von den oben genannten Zahlen aus:

 

  • Von den Selbstständigen, die wegen psychischer Störungen arbeitsunfähig sind, leiden 44,11 % an Depressionen und 25,42 % an Burnout.
  • Burnout und Depressionen machen 17,32 % aller Langzeitarbeitsunfähigkeiten aus: Burnout 6,33 %, Depressionen 10,99 %.
  • Zwischen 2016 und 2020 stieg die Zahl der Menschen, die aufgrund von Burnout und Depressionen langzeitarbeitsunfähig sind, um 50,93 %: +55,60 % bei Depressionen, +43,38 % bei Burnout.