Erhöhtes Krebsrisiko durch hochverarbeitete Lebensmittel


Die Ursachen für Krebs sind vielfältig. Im Laufe der Zeit konnten bestimmte Risikofaktoren identifiziert werden, die die Entstehung von Krebs begünstigen wie bspw. Fettleibigkeit, Bewegungsmangel oder auch eine genetische Veranlagung. Wissenschaftler vermuten außerdem seit langem, dass ein ungesunder Lebensstil und insbesondere die Ernährung bei der Entstehung von Krebs eine Rolle spielen. Eine Studie des Internationalen Krebsforschungszentrums bestätigt diese Bedenken nun.


Was sind hochverarbeitete Lebensmittel?

Lebensmittel lassen sich allgemein in 3 Kategorien aufteilen:

  • Frische Produkte, die (fast) unverarbeitet sind: frisches Obst und Gemüse, Eier, aber auch Trockenobst und Tiefkühlgemüse.
  • Wenig verarbeitete Produkte, d.h. Lebensmittel der ersten Gruppe, die durch Kochen, Backen oder Konservieren verändert und denen bspw. Zutaten wie Öl, Zucker oder Salz beigefügt wurden: frisches Brot, Nudeln, Räucherfisch, Käse usw.
  • Stark verarbeitete Lebensmittel, die mehrere Verarbeitungsschritte durchlaufen haben und viele Zusatzstoffe enthalten: Kekse, Wurstwaren, Softdrinks, Fertiggerichte usw.

Die Studie

Über einen Zeitraum von 10 Jahren (von 1991-2001) sind 450.000 Menschen in 23 europäischen Ländern untersucht worden. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Menschen, die weniger hochverarbeitete Lebensmittel gegessen hatten, ein geringeres Risiko hatten, an Krebs zu erkranken, als die, die viel stark verarbeitetes Essen zu sich genommen haben.

 

Das Risiko betrifft insbesondere die Krebsarten Halskrebs, Speiseröhrenkrebs, Darm- und Leberkrebs und Brustkrebs, der nach der Menopause auftritt.

Was sind die Gründe für das erhöhte Krebsrisiko?

Hinter dem Gesundheitsrisiko verdächtigen die Wissenschaftler vor allem die chemischen Schadstoffe in den Verpackungen. Aber auch andere Lebensmittelzusatzstoffe, die bei der Herstellung von hochverarbeiteten Lebensmitteln genutzt werden, könnten Schuld am erhöhten Krebsrisiko tragen, wie bspw. Konservierungsmittel, Aromas und Emulgatoren.

 

Außerdem weisen hochverarbeitete Lebensmittel oftmals nur geringe Mengen an Nährstoffen, dafür aber viele fetthaltige Inhaltsstoffe auf.

 

Laut der Studie wäre es bereits ein großer Fortschritt, wenn etwa 10 % der stark verarbeiteten Lebensmittel durch frische und wenig verarbeitete Lebensmittel ersetzt würden. Dadurch könnte das gesamte Krebsrisiko um 4 % gesenkt werden.

Zukunftsprognose

Tatsächlich könnten die Ausmaße des Gesundheitsrisikos inzwischen sogar noch viel gravierender sein, denn die erhobenen Daten stammen aus dem Zeitraum von 1991-2001. Seitdem hat der Konsum von hochverarbeiteten Produkten von Jahr zu Jahr stark zugenommen.

 

Beim Einkaufen lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste. Je länger und unverständlicher diese ist, desto stärker verarbeitet ist meistens das Produkt. Man sollte darauf achten, vor allem Stoffe zu vermeiden, die dazu dienen, Produkte haltbarer zu machen und die Farbe oder den Geschmack des Produktes zu verändern.

 

Auch wenn es zeitaufwändiger ist: Am gesündesten ist es immer noch, möglichst frisch einzukaufen und möglichst viel selbst zu kochen.